Im Netzwerk sind sechs Forschungseinrichtungen aus Deutschland und Österreich vertreten, die Ihr Know-How rund um die Lasermaterialbearbeitung und Prozessanalyse bündeln, um das „Unsichtbare sichtbar“ zu machen.
Mit über 480 Mitarbeitenden, mehr als 19 500 m² Nettogrundfläche und über 40 Ausgründungen zählt das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT weltweit zu den bedeutendsten Auftragsforschungs- und Entwicklungsinstituten im Bereich Laserentwicklung und Laseranwendung. Unsere Kernkompetenzen umfassen die Entwicklung neuer Laserstrahlquellen und -komponenten, Lasermess- und Prüftechnik sowie Laserfertigungstechnik. Hierzu zählen beispielsweise das Schneiden, Abtragen, Bohren, Schweißen und Löten sowie das Oberflächenvergüten, die Mikrofertigung und das Additive Manufacturing. Die Einsatzgebiete der Laserstrahlquellen und -verfahren umfassen Produktion und Messtechnik, Energie und Mobilität, Medizintechnik und Umwelt sowie Quantentechnologie. Mit der deutschen und internationalen Spitzenforschung und Wirtschaft entwickeln wir beispielsweise satellitengestützte Messsysteme für die Klimaforschung oder Frequenzkonverter für ein faserbasiertes Quanteninternet. Übergreifend befasst sich das Fraunhofer ILT mit Fragen der Digitalisierung in der Photonik und Produktionstechnik, Prozessüberwachung und -regelung, Simulation und Modellierung, KI in der Lasertechnik sowie der gesamten Systemtechnik.
Der Lehrstuhl für Lasertechnik LLT führt Forschung und Lehre im Bereich der Erzeugung und Anwendung von Strahlung vom Infraroten bis zum Röntgenbereich durch. Den Rahmen stellen europäische bzw. öffentlich geförderte Projekte sowie industrielle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben dar. Enge Kooperationen bestehen in der Aachener Region mit ansässigen Hochschul- und Forschungsinstituten, Firmen, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer sowie Netzwerken. Dem Lehrstuhl für Lasertechnik stehen fundiertes Know-How und eine umfassende Geräteausstattung zur Verfügung, um den hohen Anforderungen von Forschung und Entwicklung gerecht zu werden. Zu den Forschungsgebieten gehören die Quantenphotonik, die Digitale Photonische Produktion, die Lasermesstechnik, die Strahlquellenentwicklung, die Mikro- und Nanostrukturierung sowie die Schmelztechnischen Verfahren. Die gemeinsamen Forschungsaktivitäten mit Synchrotronstrahlung sind aus dem Sonderforschungsbereich SFB1120 „Präzision aus Schmelze“ hervorgegangen.
Das Institut für Strahlwerkzeuge (IFSW) der Universität Stuttgart, gegründet 1986, verfolgt das Ziel, mit Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie durch Lehrtätigkeit zum Fortschritt der Lasertechnik beizutragen. Im Sinne einer ganzheitlichen Vorgehensweise reichen die Aufgaben von grundlegenden Untersuchungen und Entwicklungen bis hin zu Demonstrationsvorhaben für den erfolgreichen industriellen Einsatz. Dabei befasst sich das IFSW mit ausgewählten Themen aus den Gebieten der Strahlquellen, der optischen Elemente und Komponenten zur Strahlführung und -formung, mit der Systemtechnik für die laserbasierte Fertigung sowie der Wechselwirkung zwischen Laserstrahl und Werkstück und der Verfahrensentwicklung selbst.
Der Lehrstuhl für Photonische Technologien (LPT) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) erforscht und entwickelt innovative Anwendungen von Licht und Laser in verschiedenen Bereichen. Zu den Forschungsschwerpunkten zählen laserbasierte Fertigungsverfahren wie Schweißen sowie die additive Fertigung, die Nutzung von Ultrakurzpulslasern zur Mikro- und Nanomaterialbearbeitung, optische Sensorik zur zerstörungsfreien Prüfung von Bauteilen und Überwachung von Prozessen sowie die Anwendung von Licht in der medizinischen Diagnostik und Therapie. Angesiedelt an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Anwendung, treibt der LPT den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in anwendungsorientierte Technologien voran. Ziel ist es, Innovationen in Industrie und Medizin zu fördern und so den Weg für eine zukunftsweisende Nutzung der Photonik zu ebnen.
Die Ilmenauer Fertigungstechnik ist als Fachgebiet innerhalb der Fakultät Maschinenbau an der Technischen Universität Ilmenau angesiedelt. Der Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf werkstoff- und prozesstechnischen Untersuchungen von Metallen, metallischen Mischverbindungen sowie Hybridverbunden mittels Lasermaterialbearbeitung, Pressschweißverfahren und Lichtbogentechnik. Die Ilmenauer Fertigungstechnik greift dabei auf langjährige Erfahrungen und eine sehr gute Vernetzung mit Forschungseinrichtungen sowie Industriepartnern zurück und bearbeitet auf Basis von moderner Ausstattung für Experiment und Analyse innovative Fragestellungen bzw. entwickelt neuartige Fertigungsprozesse im Bereich der Grundlagen- sowie angewandter Forschung. Im Bereich der Lasermaterialbearbeitung liegt der Schwerpunkt auf der Charakterisierung und kontinuierlichen Erweiterung des Verständnisses der Wechselwirkung zwischen dem Werkzeug Laserstrahl und den resultierenden Werkstoffeigenschaften, u.a. durch den Einsatz angepasster Intensitätsverteilungen, den Einfluss von Schutzgasen oder die Variation von Umgebungsbedingungen.
Die TU Wien ist Österreichs größte Forschungs- und Bildungseinrichtung in den Bereichen Technologie und Naturwissenschaften. Mehr als 4.000 Wissenschaftler forschen unter dem Motto „Technik für Menschen“ und bilden mehr als 26.000 Studierende aus. Eingebettet in die Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften, umfasst das Institut für Fertigungstechnik und Photonische Technologien über 110 Mitarbeiter und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von mehr als 6.100 m². Die TU Wien beteiligt sich mit ihrer Forschungsgruppe für Prozesssimulation, die ein zentraler Teil der Forschungseinheit für Photonische Technologien unter der Leitung von Prof. Andreas Otto ist. Diese Gruppe spezialisiert sich auf physikbasierte Modellierung und Simulation von laserbasierten Prozessen, die ein breites Spektrum abdecken, von Kurz- und Ultrakurzpulslasern bis zu continuous wave Lasern, über verschiedene metallische und nichtmetallische Materialien. Ihre Arbeit umfasst sowohl grundlegende als auch anwendungsorientierte angewandte Forschung.